In den Jahrhunderten der ungarischen Geschichte gab es keinen einzigen Dichter, der nicht auch des edlen Rebensaftes gedachte. In der ungarischen Nationaloper Banus Bánk wird das Weinlied angestimmt: “Überlege und trink, die Welt besteht nicht ewig…”.
Es gibt wohl auch kein zweites Land mit einer Nationalhymne, wo auch der Wein besungen wird. In der ungarischen Hymne heißt es “Nektar, Tropfen reinen Golds, floss aus Tokajers Reben”. Dabei geht es um den weltweit berühmten Tokajer, den schon der Sonnenkönig Louis XIV. “den König der Weine, den Wein der Könige” nannte.
Dass die Ungarn Reben und Wein schon im 5. Jahrhundert kannten, ist ein historischer Fakt. Angeblich soll der Inhalt des Kelches, mit dem tausend Jahre vor der Landnahme der Blutsvertrag, d.h. die Vereinigung der verschiedenen Stämme, besiegelt wurde, aus Blut und Wein gemischt worden sein. Historisch verbrieft ist, dass der Staatsgründer König Stephan I. schon im Stiftungsbrief der Erzabtei Pannonhalma als erstes steuer-, d.h. zehntpflichtiges Produkt, die Trauben erwähnte.
Dichter | Gedicht | Vorstellung der Weinbauregion |
---|---|---|
Mihály Csokonai Vitéz | Liebeslied an die Weinflasche | Bükkalja |
Mihaly Vörösmarty | Bitterer Kelch | Somló |
Sándor Petőfi | Der Zecher | Kiskunság |
Sándor Petőfi | Wasser und Wein | Eger |
János Arany | Dieses Leben | Etyek-Buda |
Ferenc Kölcsey | Hymne | Tokaj |
Die Gedichte wurden von Mátyás Simon rezitiert, Hintergrundinformationen lieferte Ildikó Mészáros.