„Die Unterwelt der Gefühle“ ist zum ersten Mal in Budapest.
Die Bilder Josef Wetzls widerspiegeln das pralle Leben. Da ist “Zucker im Kaffee”, es gibt die “Teuflische Schönheit”, eine “Reitschule”, den “Trommler”, den “Unsichtbaren Gast bei der Hochzeitsvorbereitung”, eine “Hurentoilette” und „die erloschene Kerze“ sowie auch jene Bilder, die von dem “Gesundheitsbad der Reichen” der “Nächtliche(n) Kundschaft” und dem traurigen “Glücksspiel” erzählen. Josef Wetzls Malerei ist farbig und lebendig, betrübt und provozierend, eine Art „épater le bourgeois“. In Ungarn werden seine Bilder zum ersten Mal, am 23. September 2013 in Budapest ausgestellt.
Josef Wetzl wurde 1930 im ungarndeutschen Dorf Magyarhertelend geboren. Als Jugendlicher erlebte er wie russische Soldaten sein Heimatdorf besetzten. Ein Jahr später, mit dem letzten Waggontransport verließ die Familie ihre Heimat und zog nach Sachsen. Zunächst hat der junge Wetzl als Bergmann und Schlosser gearbeitet. Mit Anfang 20 hat er die Leidenschaft für das Malen entdeckt, die ihn bis heute fesselt. Wetzl erzählt sein Leben in farbigen Bildern, die das Menschliche ohne Scheu, frech und mit einer nackten Direktheit zur Schau tragen.
Wetzls 1600 Arbeiten aus 55 Jahren erfasste die Neue Sächsische Galerie in Chemnitz, die 2010 aus dem Anlass zu dem 80. Geburtstag des Künstlers eine Ausstellung mit dem Titel „Die Unterwelt der Gefühle“ organisierte. Durch die Zusammenarbeit des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums, des Haus der Ungarndeutschen, des Ungarischen Kulturvereins Chemnitz, des Netzwerks für politische Kommunikation und der Andrássy Universität Budapest ist es gelungen, die „Unterwelt der Gefühle“ nun auch in Budapest auszustellen.
Info: Vernissage: Josef Wetzl – „Die Unterwelt der Gefühle“, am 23. September 2013, um 18 Uhr im Haus der Ungarndeutschen, Lendvay Str. 22, 1062 Budapest.
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Melani Barlai
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