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Ungarn-Ausstellung in Chemnitz

Am 5. September öffnete die Ausstellung „Vom Plattensee zum Stausee – Ungarische Lebenswege in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz“ im Ausstellungsraum des Rathauses der Stadt Chemnitz. Bis zum 2. Oktober kann man sich im Rahmen der interkulturellen Wochen über die Geschichte und Lebenswege der ungarischen Vertragsarbeiternehmer und -arbeitnehmerinnen in der DDR informieren. Initiiert wurde die Ausstellung vom „Ungarischen Kulturverein Chemnitz und Umgebung e.V.“ und finanziell unterstützt wird sie durch den „Lokalen Aktionsplan für Demokratie und Toleranz“ der Stadt Chemnitz.

Auf dem VI. Parteitag der SED im Jahre 1963 verkündete der damalige Staats- und Parteichef Walter Ulbricht den Zweiten Siebenjahresplan der DDR. Zur Umsetzung des Plans appellierte die DDR-Regierung an die Hilfsbereitschaft der „sozialistischen Bruderstaaten“, um den Mangel an Arbeitskräften in der DDR durch ausländische Arbeitskräfte zu kompensieren. Im Jahre 1966 kamen die ersten 3.500 der insgesamt 93.569 Vertragsarbeiter und -arbeiterinnen in die DDR, um in rund 55 Betrieben zu arbeiten.

Neben den vertraglichen Grundlagen und geschichtlichen Hintergründen beleuchtet die Ausstellung in Form von Interviewauszügen auch die persönlichen Lebenswege der Ungarn in der Region und deren Erfahrung vor und nach der politischen Wende 1989. Gezeigt werden auch Dokumente wie Arbeitsverträge, Sparkassenbücher, Zeugnisse und Wohnraumszuweisungen, sowie Fotos aus dem Privatbesitz der rund 60 Vereinsmitglieder, von denen ein Großteil als Vertragsarbeitnehmer tätig war.

Die Ausstellung kann bis zum 2. Oktober im Ausstellungsraum des Chemnitzer Rathauses (Markt 1) zu folgenden Zeiten besucht werden:  Mo./Di./Do. 8:00 bis 19:00 Uhr, Mi. 8:00 bis 18:00 Uhr, Fr. 8:00 bis 16:00 Uhr, Sa. 9:00 bis 13:00 Uhr / Vivienne Kiss

Quelle: Pester Lloyd 09.09.2010